
Die zur Erinnerung an Jean Améry gestiftete Auszeichnung wird für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des zeitkritischen literarischen Essays vergeben, sie soll das öffentliche Interesse an aktuellen Themen und Formen der Essayistik stärken und den gesellschaftlichen Diskurs fördern.
Seit 2015 schreibt die Allianz Kulturstiftung gemeinsam mit dem Verlag Klett-Cotta alle zwei Jahre den Jean-Améry-Preis europaweit aus. Eine gewählte Jury aus namhaften Autor*innen, Literaturwissenschaftler*innen und Kritiker*innen verdeutlicht den europäischen Geist des Preises.
Die zur Erinnerung an Jean Améry gestiftete Auszeichnung wird für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des zeitkritischen literarischen Essays vergeben, sie soll das öffentliche Interesse an aktuellen Themen und Formen der Essayistik stärken und den gesellschaftlichen Diskurs fördern.
Der Preis wurde 1982 von der Witwe Jean Amérys, gemeinsam mit dessem Verlag Klett-Cotta, ins Leben gerufen und bis 1991 vier Mal vergeben. Nach ihrem Tod hat der Schriftsteller Robert Menasse den Jean-Améry-Preis im Jahr 2000 wiederbelebt.
Jean-Améry-Preis 2020
„Die Klarheit des Denkens gegen die Verabredungen der Zeit: Das ist es unter anderem, was Ivan Krastev mit Jean Améry gemeinsam hat. Krastev untergräbt in seinen Annäherungen an unsere Gegenwart diskursive Oberflächen, um ganz im Sinne des Jean Améryschen Aufklärungsbegriffs das Augenmerk darauf zu richten, was verdrängt wird und nicht wieder gut zu machen ist, umso mehr aber bedacht gehört. Er untersucht in seinem Werk akribisch die Frage, was Demokratie und Liberalismus jenseits des Phrasenhaften bedeuten, und macht deutlich, dass ihre Tragfähigkeit nur dann gegeben ist, wenn immer wieder aufs Neue verstanden wird, dass Freiheit immer die Freiheit der Andersdenkenden ist.“

Jean-Améry-Preisverleihung 2020
Die ursprünglich für den 4. Mai 2020 im Maxim Gorki Theater, Berlin geplante Preisverleihung konnte aufgrund der Covid-19-Pandemie leider nicht stattfinden. Ivan Krastev war aber im Rahmen der Diskussionsreihe „Berliner Korrespondenzen“ mit der Philosophin Susan Neiman im Gespräch zu erleben.
Die Preisverleihung erfolgte am 17. September 2020 im Silent Green Kulturquartier. Die Sozialanthropologin Shalini Randeria hielt die Laudatio, im Anschluss gab es ein von Thomas Meaney moderiertes Gespräch mit dem Preisträger. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem internationalen literaturfestival berlin (ilb) organisiert.




Frühere Jean-Améry-Preisträger
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Berlin, Februar 2018
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Berlin, März 2016