
Was kann der philanthropische Sektor tun, um die grenzüberschreitende Solidarität in Europa zu stärken? Das Papier Imagine Philanthropy for Europe ist das erste Ergebnis von einem bedeutenden Austausch.
In diesen herausfordernden Zeiten für die europäische Solidarität haben sich die Allianz Kulturstiftung und die European Cultural Foundation verbündet, um gemeinsam über eine Philanthropie für Europa nachzudenken. Mit der Unterstützung von Wider Sense haben wir mit Denker*innen, Kulturschaffenden und Philantrop*innen diskutiert: Was kann der philanthropische Sektor tun, um die grenzüberschreitende Solidarität in Europa zu stärken? Das Papier Imagine Philanthropy for Europe ist das erste Ergebnis von diesem bedeutenden Austausch.
Gegenwärtig spielen die Förderungen privater Stiftungen, die sich in Europa auf rund 60 Milliarden Euro jährlich belaufen, eine bedeutende Rolle für das Gemeinwohl und die Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Zugleich erzeugen neue gesellschaftliche Herausforderungen in Europa für Stiftungen ein Gefühl der Dringlichkeit, sich neu zu erfinden und mehr Verantwortung zu übernehmen, um die europäische Solidarität zu stärken.
In dieser Gemengelage stellt eine Philanthropie mit europäischer Zielsetzung bisher Neuland dar: Der Prozess der europäischen Integration hat den philanthropischen Sektor bislang nicht erreicht, eine genuin europäische Philanthropie ist kaum existent. Daher möchten wir uns verbünden. Der Corona-Schock könnte eine Gelegenheit bieten, sich für eine Philanthropie für Europa als eine gemeinsame Grundlage einzusetzen.
Interviewpartner*innen
- Alisa Prudnikova, Gründerin und Kuratorin, Ural Industrial Biennial of Contemporary Art, Head of Strategic Projects, Pushkin Museum of Fine Arts, Russland
- Andrea Silvestri, Geschäftsführer, Fondazione Cassa di Risparmio di Cuneo, Italien
- Dea Vidović, Direktorin, Kultura Nova Foundation, Kroatien
- Franziska Brantner, Mitglied des Deutschen Bundestages, Sprecherin für Europapolitik und Parlamentarische Geschäftsführerin, Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Deutschland
- Gerry Salole, ehem. Geschäftsführer, European Foundation Centre (EFC), Belgien
- Helmut Anheier, ehem. Präsident und Professor of Sociology, Hertie School of Governance, Professor emeritus, Heidelberg University’s Max-Weber-Institute, Deutschland, und Faculty Member, UCLA’s Luskin School of Public Affairs, USA
- Ieva Morica, Geschäftsführerin, DOTS Foundation for an Open Society, Lettland
- Jordi Vaquer, Leiter Global Foresight and Analysis, Open Society Foundations, Spanien
- Josef Janning, Politikwissenschaftler, Deutschland
- Matthieu Calame, Geschäftsführer, Charles Léopold Mayer Foundation for the Progress of Humankind, Schweiz/Frankreich
- Max von Abendroth, Geschäftsführer, Donors and Foundations Networks in Europe (DAFNE), Belgien
- Milo Rau, Künstlerischer Leiter, NTGent, Belgien
- Raymond Georis, Gründungsvorsitzender, European Foundation Centre (EFC) und Network of European Foundations (NEF), ehem. Generalsekretär, European Cultural Foundation (ECF), Belgien
- Rien van Gendt, Gründer, Gendt Philanthropies, Niederlande
- Rupert Graf Strachwitz, Direktor, Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft, Deutschland
- Stefan Schäfers, Direktor, King Baudouin Foundation, Belgien
- Ugo Bacchella, Präsident, Fondazione Fitzcarraldo, Italien
- Ulrike Guérot, Professorin und Leiterin, Department für Europapolitik und Demokratieforschung, Donau-Universität Krems, und Gründerin, European Democracy Lab, Österreich/Deutschland
- Xavier Troussard, Leiter der Abteilung "Neues Europäisches Bauhaus", Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission, Belgien

Danksagung
Die Studie wurde von der European Cultural Foundation und der Allianz Kulturstiftung unter der Leitung von Isabelle Schwarz, Head of Public Policy (European Cultural Foundation) und Alban Genty (Allianz Kulturstiftung) in Auftrag gegeben.